
Wir kennen Ernst Ludwig Kirchners kraftvolle Ölgemälde, doch eine weniger beleuchtete, zentrale Facette seines Schaffens offenbart sich in seinen Zeichnungen, Pastellen und Aquarellen.
Die Herbstausstellung "AUSDRUCK IN LINIE UND FARBE", vom 05. Oktober 2025 bis 04. Januar 2026, widmet sich dieser essentiellen Werkphase. Eine Auswahl von rund 150 Arbeiten aus dem reichen Museumsbestand von ca. 900 Werken auf Papier erlaubt einen tiefen Einblick in die Qualität und Entwicklung dieser Medien in Kirchners Hand – von den frühen "Brücke"-Jahren bis nach Davos.
Zentral sind farbige Arbeiten auf Papier, insbesondere das Aquarell, dessen Bedeutung oft unterschätzt wurde. Für Kirchner war es mehr als eine Studie: ein eigenständiges, kraftvolles Ausdrucksmittel. Während der dickflüssige Farbauftrag der Ölbilder die Materialität betonen, wirkt das Aquarell subtiler – durch feine Schichten und flüssige Bewegung. Kirchner verstand Aquarell und Zeichnung als essentielle Säulen seines Schaffens.
Die Ausstellung gewährt Einblicke in Kirchners Denken anhand von Themen: menschliche Figur, Landschaft, die Davoser Welt. Dynamische Linien und leuchtende Farben spiegeln sein Erleben wider. Besonders intim sind Studien seiner Partnerin Erna Schilling, festgehalten mit expressivem Strich und sensibler Farbgebung.
Wir laden Sie ein, in diese faszinierende, oft übersehene Facette von Kirchners Werk einzutauchen. Erleben Sie die Meisterschaft der Linie, die Strahlkraft des Aquarells und den kreativen Dialog zwischen den Medien. Diese fokussierte Betrachtung erlaubt neue, intime Einblicke in Kirchners Schaffen und Denken.