Architektur

Der Erweiterungsbau – Weiterentwicklung einer Architekturikone


Das Kirchner Museum Davos steht vor der einmaligen Chance, eine der wichtigsten privaten Kunstsammlungen, die Sammlung Ulmberg als Dauerleihgabe nach Davos zu holen und damit die Sammlung des Museums und die touristische Attraktivität des Standortes entscheidend zu bereichern.

Ein deutscher Unternehmer, der stark in der Region Klosters/Davos verwurzelt ist, hat über viele Jahre hinweg eine bemerkenswerte Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst aufgebaut – die sogenannte Sammlung Ulmberg. Diese möchte er nun dem Kirchner Museum Davos als Dauerleihgabe überlassen, um sie erstmals der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Um die Sammlung Ulmberg der Öffentlichkeit im Kirchner Museum Davos allerdings präsentieren zu können, ist eine Erweiterung des Gebäudes unumgänglich. Die bestehenden Ausstellungsflächen und die Depots des Museums sind derzeit nicht ausreichend, um weitere Werke aufzunehmen.

Das 1992 vom Architektenduo Gigon/Guyer entworfene und erbaute Gebäude ist eine Architekturikone mit internationaler Ausstrahlung. Im Sinne einer Weiterentwicklung wurden die Architekten Gigon/Guyer nun mit der Erstellung einer detaillierten Machbarkeitsstudie für einen Erweiterungsbau beauftragt.

Das Kirchner Museum Davos wurde 1992 von den international bekannten Zürcher Architekten Annette Gigon und Mike Guyer errichtet. In seiner schlichten, konsequenten Bauweise aus Glas, Beton, Stahl und Holz gilt das Gebäude bis heute als wegweisend für eine neue Auffassung in der Museumsarchitektur. Sie verbindet in einzigartiger Weise Funktionalität und Ästhetik, architektonische Eigenwertigkeit und Dienst an der Kunst.

2012 erhielten die Architekten Gigon/Guyer für das Kirchner Museum Davos den höchstdotierten Schweizer Architekturpreis, den Tageslicht-Award der Velux Stiftung. Die Ausstellungsräume sollten das Werk Ernst Ludwig Kirchners weder überhöhen noch zu ihm in Konkurrenz treten. So sind die vier Ausstellungssäle im Erdgeschoss mit grosser Zurückhaltung gestaltet.

Das durch die Lichtdecke in die Ausstellungssäle fallende Tageslicht dringt nicht von oben, sondern – von liegendem Schnee nicht behindert – seitlich in die Oberlichtlaternen ein. Zwischen den Saalkuben befindet sich die Erschliessungshalle aus Sichtbeton. Die Halle ist Ort der Ankunft, Orientierung und Information. Auf dem Rundgang gelangen die Besucher:innen immer wieder in diese Halle, von der aus sie auf den umliegenden Park, die Strasse und die Landschaft blicken können, die Kirchner als Sujet diente. Die Gebäudehülle des Museums, bestehend aus unterschiedlich transparenten, matten und glänzenden Gläsern, ist inspiriert vom hellen, alpinen Licht des Davoser Tals.

Die Grundsteinlegung fand am 5. April 1991 statt. Am 4. September 1992 wurde das Museum eröffnet. Bauherr war die Ernst Ludwig Kirchner Stiftung Davos, das Gebäude ist eine Schenkung der Familienstiftung Benvenuta.

Publikationen über das Kirchner Museum Davos
nationale Presse / Fachpresse seit 1991 (PDF Download)
internationale Presse / Fachpresse seit 1991 (PDF Download)